Weiterbildung ist für uns Raumausstatter/innen unerlässlich. Das ganze Jahr über gibt es neues Material zu entdecken und zu verarbeiten. Um unsere Kunden optimal beraten zu können hat die Raumausstatter- und Sattlerinnung Stuttgart für Ihre Mitglieder eine tolle Führung in der
Raumprobe
organisiert. Das Unternehmen gibt es mittlerweile mehr als 10 Jahre. Jeder Hersteller hat hier die Möglichkeit sein anzubietendes Material auszustellen, wodurch diese Dauerausstellung auch finanziert wird. Über 50.000 Muster könne angeschaut, angefasst und teilweise auch mitgenommen werden. Dazu kommt noch eine ganz toll gepflegte Datenbank über die man alles Wissenswerte über die Materialien finden kann. Diese Ausstellung ist für alle Architekten, Designern, Industrie und Handwerk einfach nur zu empfehlen.
Schon der Eingang zum Gebäude in dem die Raumprobe untergebracht ist lässt erahnen, dass sich hinter den Mauern grandios verbirgt….
…und im Gebäude geht es grad so weiter…..
Im 2. Stock angekommen wurden wir von Herrn Schmitt sehr herzlich empfangen. Er gab uns zu Beginn unserer 60 minütigen Führung die wichtigsten Infos über die Raumprobe und erklärte uns die tolle Datenbank in der alle ausgestellten Materialien zu finden sind, zeigte uns die Vorteile einer Mitgliedschaft auf und überzeugte dann durch sein großes Wissen über all die vielen Ausstellungsstücke. Natürlich blieb der Spaß auch nicht auf der Stecken 🙂
Material
Ein paar vorgestellte Materialien haben mich völlig überrascht und die möchte ich Euch natürlich nicht vorenthalten:
*Da gibt es einen Werkstoff aus Kohlefaser, der nichts anderes ist als eine Flächenheizung (1). Millimeter dünn und seine Einsatzmöglichkeiten sind quasi grenzenlos: Nassbereich, Dusche, Boden, Wände…..überall dort wo man frieren könnte.
*Der Hersteller von Kettenhandschuhen für das Metztgerhandwerk hat weitergedacht und herausgekommen ist ein Material aus Edelstahl. Das Ringgewebe (2) kann nahezu in jeder Größe hergestellt werden und sieht augehängt aus wie ein fließender Stoff. Verwendung hat dieser Kettenvorhang bereits im Daimler Benz Museum und an der Fassade einer Swarovskifiliale gefunden.
*Den Materialpreis 2013 hat der Alu-Schaum (3) abgeräumt. Trotz der ca. 1 cm Stärke des Materials ist es durch ein neues Verfahren möglich, dass diese ca. Din A4 große Platte federleicht ist. Wer nicht auf den Alulook steht für den gibt es auch die Variante Hexenhäuschen/Lebkuchenlook (4).
*Ein letztes Material hat mir in Sachen Design am besten gefallen und ich überlege schon fieberhaft wo ich es einsetzten kann 🙂 Es wird ausschließlich aus Altglas hergestellt. Die weiße Platte (5) aus 6-8 mm dicken Weißglas-Industrieabfällen, die grüne Platte (6) ausschließlich aus HEINEKEN Bierflaschen, wie uns Herr Schmitt verraten hat.
Wenn Ihr ganz Genaues über die Materialien wissen wollt, die Ausstellung zum Anfassen und Schauen darf von jedem besucht werden.
Zum Schluß noch ein kurzer Einblick wie toll diese Dauerausstellung aufgebaut ist: